Ilse Brunner: Begabt doch für die Schule viel zu dumm

Dr. Ilse Brunner ist tätig in den Bereichen Schulentwicklung, Lehrerfortbildung, Portfolio-Methode, „brain friendly“ (Gehirn gerechtes) und Ressourcen orientiertes Lernen.

Ilse Brunner; Thomas Häcker; Felix Winter (Hrsg.)
Handbuch Portfolioarbeit
Konzepte und Erfahrungen aus Schule und Lehrerbildung

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Ilse Brunner beschreibt das Portfolio als Methode, eigenständiges Arbeiten zu fördern, Talente/Begabungen zu erkunden und zu fördern (Talentportfolio) und darüber hinaus eröffne das Portfolio die Chance „einen Blick in die Köpfe“ der Schüler zu tun.

Beschreibt zwei Schlüsselerlebnisse: Die Leidensgeschichte der eigenen Tochter, die aufgrund einer Lese/Rechtschreibschwäche der Sonderschule nur um ein Haar entkommen ist und die Erfahrung einer Lehrerin aus den USA, die durch Anregung der Schüler zu Austausch und Experimenten die Lernfreude und -bereitschaft heben konnte und dadurch die Präsentationen in den Portfolioarbeiten erst mit leben füllte.

Ilse Brunner hebt in Ihrem Text besonders hervor welche Grundvorraussetzungen gegeben sein müssen, um die Portfolioarbeit tatsächlich zu einem Werkzeug werden zu lassen, das selbständiges Lernen visualisiert, ihm also Ausdruck verleiht:

  • Menschenbild hinter Portfoliogedanken

    • Vielfalt der Schüler wertschätzen und individuelle Talente zulassen und fördern, sich von Kategorien „schlecht-gut faul-fleißig“ und dem Gedanken des „Gleichmachens“ verabschieden.

  • Stärken erkennen

    • persönliche Stärken nutzen im Prozess schwieriger kognitiver Lernprozesse (wie kann das Tanzen für das erlernen von Englisch-Vokabeln hilfreich sein z.B.)

  • Persönliche Wertschätzung

    • die Lehrer-Schüler-Beziehung, also das echte Interesse des Lehrers für den Schüler ermutigt, sich der schulischen Arbeit mit Begeisterung zu widmen und Engagement zu entwickeln.

  • Gemeinsames Arbeiten von Lehrern und Schülern

    • die Begeisterung des Lehrers für die Materie muss für die Schüler erkennbar sein, so transportiert sich Begeisterung und gemeinsames Lernen wird möglich, es ist dafür aber auch wichtig, die Stellung des allwissenden Lehrers aufzugeben um gemeinsamen Lernprozessen Raum zu geben.

  • Zeit für Würdigung

    • z.B mit Portfoliofesten und besonderen Präsentationen

  • weiterdenken

    • Anwendungsmöglichkeiten für gelerntes Schaffen um der „Künstlichkeit der Schule“ entgegenzuwirken

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