kritische Diskussion versus Betrachtung der Potentiale

Eine kritische Auseinandersetzung mit der Portfoliomethode und ihre Anwendungsbereiche zu führen, finde ich wichtig und spannend. Genauso wichtig finde ich es, das Potential dieser Methode im Auge zu behalten. Ich denke, es besteht bei allen Ideologien und Methoden die Gefahr, sie zu entfremden und für andere (Profit)-Interessen zu instrumentalisieren. Die Aufmerksamkeit nur darauf zu richten birgt nach meiner Ansicht jedoch die Gefahr, handlungsunfähig zu werden. Ausschließlich Bestehendes kritisch zu analysieren, statt Neues zu gestalten, verändert nichts. Der Anspruch dabei besteht für mich nicht in der Veränderung der ganzen Gesellschaft (unabhängig davon, ob ich das als wünschenswert halte). In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, ob die Tatsache, das sich eine Ideologie oder Methode in der Breite durchsetzen kann, zwangsläufig ein Indiz für ihren Wert ist? Sagt z.B. die Tatsache, dass sich die Reformpädagogik nie wirklich durchsetzen konnte zwangsläufig etwas darüber aus, ob sie ein guter oder schlechter pädagogischer Ansatz ist? Warum sie sich nicht durchsetzen konnte, ist eine genauso interessante Frage? Auf gesellschaftliche Machtverhältnisse möchte ich in diesem Zusammenhang nicht näher eingehen, das sie aber bestehen und sie gesellschaftliche Entwicklungen massiv beeinflussen, scheint mir doch wichtig zu erwähnen. Gerade deshalb scheint mir auch interessant, auf (kleine) Projekte zu schauen, die vielleicht gegen den Strom schwimmen und anderes Denken, andere Ansätze mit sich bringen. Die Portfoliomethode hat vielleicht ein solches Potential, ich weiß es noch nicht, aber es ist für mich genauso spannend, auch das zu betrachten und dieser Frage nachzugehen.

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